Growraum selber bauen: Anleitung für den perfekten Kultivierungsraum
Einen eigenen Growraum oder eine Growbox zu bauen, ist eine kostengünstige und lohnende Möglichkeit, die ideale Umgebung für Ihre Cannabis-Pflanzen zu schaffen. Ob im Keller, Schlafzimmer oder Dachboden – mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung können auch Anfänger einen effizienten Kultivierungsraum gestalten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Beleuchtung, Ventilation, Luftdichtigkeit und mehr richtig einrichten, um optimale Bedingungen für Ihre Pflanzen zu schaffen, ohne sich mit den Details des Pflanzenanbaus zu beschäftigen – dafür haben wir eine separate Anleitung.
Warum einen Growraum selber bauen?
Ein selbstgebauter Growraum bietet zahlreiche Vorteile:
- Kostenersparnis: Eigenbau ist deutlich günstiger als vorgefertigte Growboxen.
- Anpassungsfähigkeit: Passen Sie den Raum an Ihre Bedürfnisse an, vom kleinen Growschrank bis zum großen Kelleranbau.
- Kontrolle: Wählen Sie genau die Materialien und Geräte, die zu Ihrem Setup passen.
- Zufriedenheit: Der Bau eines eigenen Raums ist ein erfüllendes Projekt, das Ihre Gartenarbeit unterstützt.
Was Sie für den Bau eines Growraums benötigen
Bevor Sie beginnen, stellen Sie folgende Materialien und Geräte bereit:
- Raum: Mindestens 1 m² Fläche und 1,80 m Höhe (z. B. Keller, Schlafzimmer, Dachboden).
- Beleuchtung:LED-Lampen für Energieeffizienz und geringe Wärme (HPS-Lampen sind heute weniger gebräuchlich)
- Ventilation: Absaugsystem mit Aktivkohlefilter für Geruchskontrolle und CO2-Zufuhr.
- Reflektierende Folie: Mylar-Folie für maximale Lichtausbeute (99 % Reflexion).
- Luftbefeuchter: Für optimale Feuchtigkeit (50–70 % in der Wachstumsphase).
- Zeitschaltuhr: Für einen regelmäßigen Tag-/Nachtrhythmus.
- Behälter: Für einfache Bewässerung und Reinigung.
- Weitere Hilfsmittel: Thermostat, Hygrostat, Ventilatoren, lichtdichtes Klebeband, Styroporplatten (für Kellerböden).
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So bauen Sie Ihren Growraum
Folgen Sie diesen Schritten, um einen funktionalen Growraum zu bauen, selbst ohne handwerkliche Vorkenntnisse. Diese Anleitung konzentriert sich auf die Konstruktion des Raums, damit Ihre Pflanzen die besten Bedingungen haben.
Schritt 1 – Den richtigen Standort wählen
Wählen Sie einen geeigneten Ort, wie Keller, Schlafzimmer, Dachboden oder einen begehbaren Schrank. Der Raum sollte mindestens 1 m² groß und 1,80 m hoch sein, um Platz für Beleuchtung und Ventilation zu bieten. Beachten Sie:
- Temperatur: Keller bieten stabile Temperaturen, während Dachböden im Sommer heiß und im Winter kalt sein können.
- Zugänglichkeit: Der Raum sollte leicht erreichbar sein, um die Pflege zu erleichtern.
- Lichtdichtigkeit: Fenster oder Spalten müssen versiegelt werden können, um Lichtlecks zu vermeiden.
Tipp: Ein trockener Keller ist oft ideal, da er gut isoliert ist und selten lichtdicht gemacht werden muss.
Schritt 2 – Lichtdichtigkeit sicherstellen
Cannabis-Pflanzen benötigen während der Blütephase 12 Stunden ununterbrochene Dunkelheit. Lichtlecks können den Zyklus stören. So machen Sie Ihren Raum lichtdicht:
- Überprüfen Sie Wände, Türen und Fenster auf Spalten oder Löcher.
- Versiegeln Sie diese mit lichtundurchlässigem Klebeband oder Dichtungsmaterial.
- Decken Sie Lichtquellen wie LED-Anzeigen von Geräten ab.
Tipp: Kontrollieren Sie den Raum bei völliger Dunkelheit mit einer Taschenlampe, um versteckte Lichtquellen zu finden.
Schritt 3 – Luftdichtigkeit herstellen
Ein luftdichter Raum verhindert Geruchsaustritt und schützt vor Insekten. Cannabis-Pflanzen verströmen in der Blütephase einen starken Geruch. So gehen Sie vor:
- Versiegeln Sie alle Öffnungen mit Dichtungsmaterial oder Silikon.
- Installieren Sie ein Abluftsystem mit Aktivkohlefilter, um Gerüche zu neutralisieren.
- Sorgen Sie dafür, dass Frischluft nur über kontrollierte Lüftungslöcher eintritt.
Ein luftdichter Raum erleichtert die Kontrolle von Temperatur und Feuchtigkeit.
Schritt 4 – Beleuchtung installieren
Die richtige Beleuchtung ist entscheidend. In 2025 sind LED-Lampen die Standardwahl für Growräume, da sie energieeffizient sind, weniger Wärme erzeugen und länger halten. Hochdruck-Natriumlampen (HPS) werden seltener genutzt, liefern jedoch oft genug Wärme, sodass zusätzliche Heizungen überflüssig sind:
- LED-Lampen: Ideal für Anfänger und kleinere Räume, geringer Stromverbrauch, minimale Wärmeentwicklung. Wählen Sie Modelle mit 400–1000 Watt, die für Cannabis optimiert sind.
- HPS-Lampen: Bieten starkes Licht und erzeugen ausreichend Wärme, sodass keine extra Heizung nötig ist, verbrauchen aber mehr Energie und erfordern mindestens 50 cm Abstand zu den Pflanzen.
- Verwenden Sie eine Zeitschaltuhr für einen 12/12-Stunden-Lichtzyklus während der Blütephase.
Installieren Sie die Lampen sicher an der Decke und sorgen Sie für Kühlung, um Überhitzung zu vermeiden. Tipp: Für Anfänger sind LEDs die beste Wahl, da sie einfacher zu handhaben sind und Stromkosten senken.
Schritt 5 – Ventilation einrichten
Gute Luftzirkulation liefert CO2, kontrolliert Gerüche und verhindert Schimmel. So richten Sie die Ventilation ein:
- Installieren Sie ein Absaugsystem mit Aktivkohlefilter, um verbrauchte Luft und Gerüche abzuleiten.
- Bohren Sie Lüftungslöcher (z. B. nahe dem Boden) für Frischluftzufuhr.
- Platzieren Sie Ventilatoren im Raum, um die Luft gleichmäßig zu verteilen. Ein Dimmer hilft, die Stärke anzupassen.
Tipp: Tauschen Sie den Kohlefilter jährlich aus, um Gerüche effektiv zu neutralisieren.
Schritt 6 – Feuchtigkeit und Temperatur kontrollieren
Optimale Bedingungen sind 24–28 °C und 50–70 % Luftfeuchtigkeit (Wachstumsphase) bzw. 40–50 % (Blütephase). So erreichen Sie dies:
- Nutzen Sie ein Thermostat, um die Temperatur zu überwachen.
- Verwenden Sie einen Luftbefeuchter oder Hygrostat, um die Feuchtigkeit konstant zu halten.
- Platzieren Sie einen kleinen Ventilator, um Hitzestau zu vermeiden.
Tipp: Mit HPS-Lampen kann die Temperatur durch deren Wärmeabgabe steigen, sodass Heizungen oft nicht nötig sind; bei LEDs kann eine kleine Heizung im Winter helfen.
Schritt 7 – Reflektierende Folie anbringen
Maximieren Sie die Lichtausbeute mit Mylar-Folie, die bis zu 99 % des Lichts reflektiert. Kleiden Sie die Wände damit aus, um die Effizienz Ihrer Beleuchtung zu steigern. Alternativ können Sie weiße, reflektierende Farbe verwenden.
Schritt 8 – Behälter platzieren
Platzieren Sie Ihre Pflanzen in Behältern, um Bewässerung und Reinigung zu erleichtern:
- Verwenden Sie Holz- oder Plastikbehälter, die überschüssiges Wasser auffangen.
- Bei längerer Abwesenheit füllen Sie die Behälter mit Wasser, damit die Pflanzen sich selbst versorgen.
- Reinigen Sie die Behälter regelmäßig, um Schmutz und Schädlinge zu vermeiden.
Die besten Standorte für Ihren Growraum
Jeder Standort hat Vor- und Nachteile:
Keller
Vorteile: Stabile Temperaturen, gute Isolation, meist lichtdicht.
Nachteile: Frischluftzufuhr und Wasserabfluss können schwierig sein.
Tipp: Isolieren Sie den Boden mit einer Styroporplatte, um kalte Wurzeln zu vermeiden.
Schlafzimmer
Vorteile: Gerade Wände erleichtern den Bau, einfache Anpassung.
Nachteile: Fenster müssen licht- und luftdicht versiegelt werden; Temperaturschwankungen möglich.
Tipp: Nutzen Sie nur ein Fenster für die Abluft, um Geruchsprobleme zu minimieren.
Dachboden
Vorteile: Oft viel Platz verfügbar.
Nachteile: Extreme Temperaturschwankungen, Geräusche von Ventilatoren können stören.
Tipp: Kehren Sie den Tag-/Nachtrhythmus um (Lampen nachts an), um Sommerhitze zu reduzieren.
Schuppen oder Scheune
Vorteile: Viel Platz, gute Belüftungsmöglichkeiten, oft abseits von Wohnbereichen (weniger Geruchsprobleme).
Nachteile: Häufig schlecht isoliert, Temperaturschwankungen, Licht- und Luftdichtigkeit erfordern mehr Aufwand.
Tipp: Verwenden Sie zusätzliche Isolierung (z. B. Styropor) und achten Sie auf eine robuste Abdichtung.
Garage
Vorteile: Oft geräumig, einfacher Zugang, gute Stromversorgung.
Nachteile: Kalte Temperaturen im Winter, Spalten in Toren oder Wänden erfordern Abdichtung.
Tipp: Nutzen Sie Styroporplatten für Böden und Wände, um die Temperatur zu stabilisieren.
Häufige Fehler beim Growraum-Bau vermeiden
Vermeiden Sie diese typischen Fehler:
- Lichtlecks: Selbst kleine Spalten, besonders in Schuppen oder Garagen, können den Lichtzyklus stören.
- Schlechte Ventilation: Ohne ausreichende CO2-Zufuhr leidet die Pflanzengesundheit.
- Falsche Lampenwahl: LEDs sind energieeffizient und bevorzugt; HPS-Lampen erzeugen viel Wärme, die oft keine extra Heizung erfordert, verbrauchen aber mehr Strom.
- Feuchtigkeitsprobleme: Zu hohe oder niedrige Feuchtigkeit kann Schimmel verursachen, besonders in feuchten Kellern oder Scheunen.
Tipps für Anfänger: Growschrank oder Growbox bauen
Für einen kleineren Kultivierungsraum wie einen Growschrank:
- Nutzen Sie LED-Lampen für geringere Wärme, niedrigen Stromverbrauch und einfache Handhabung.
- Versiegeln Sie den Schrank licht- und luftdicht, um Geruch und Lichtlecks zu vermeiden.
- Installieren Sie einen kleinen Ventilator und einen Kohlefilter für Luftzirkulation und Geruchskontrolle.
- Verwenden Sie Behälter, um die Reinigung zu erleichtern.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Muss ein Growraum immer lichtdicht sein?
Ja, 12 Stunden ununterbrochene Dunkelheit sind während der Blütephase essenziell. Welcher Standort ist am besten für einen Growraum? Ein trockener Keller oder eine isolierte Garage ist ideal wegen stabiler Temperaturen, aber Schlafzimmer, Dachböden, Schuppen oder Scheunen funktionieren mit Anpassungen. Kann ich eine Growbox kostengünstig bauen?
Ja, mit LED-Lampen, Mylar-Folie und einem einfachen Ventilator können Sie günstig starten.
Fazit
Einen eigenen Growraum zu bauen, ist ein lohnendes Projekt, das Ihnen die volle Kontrolle über die Umgebung Ihrer Cannabis-Pflanzen gibt. Mit dieser Anleitung können Sie – ob im Keller, Schlafzimmer, Dachboden, Schuppen, Scheune oder Garage – einen effizienten Kultivierungsraum schaffen. Folgen Sie unseren Schritten, vermeiden Sie häufige Fehler und starten Sie jetzt Ihr Projekt!
Suzy's Tipp:
Wenn ich ein Wochenende nicht da bin, fülle ich den Container mit Wasser und die Pflanzen können sich selbst bedienen.
Bereit zur Nutzung ist Ihr Kultivierungsraum! Die weiteren Schritte werden auf unserer Webseite beschrieben.







